Fr. Mrz 29th, 2024

Das deutsche Straßennetz ist eines der dichtesten in Europa. Proportional dazu sind die Lebensräume von Wildtieren sehr stark zerschnitten, was wiederum ein vergleichsweise hohes Unfallrisiko durch Wildwechsel zur Folge hat. Der ADAC unterstützt daher ein Programm zur Wiedervernetzung von Lebensräumen, das der Club zusammen mit dem Bundesumweltministerium auf einer Fachtagung in Berlin vorgestellt hat.

2008 wurden ca. 3 000 Menschen bei Wildunfällen verletzt, 27 davon tödlich. Jäger, Polizei und Versicherer verzeichnen jährlich knapp 250 000 Kollisionen mit Wildtieren – mit hoher Dunkelziffer. Als wichtigste Sicherungseinrichtungen an Bundesfernstraßen beispielsweise haben sich Wildschutzzäune bewährt, die auf Initiative des ADAC zum ersten Mal in den 70er Jahren errichtet wurden. Noch wirksamer sind diese vom Bund geförderten Zäune, wenn sie durch Grünbrücken ergänzt werden. Diese Querungshilfen leisten einen wichtigen Beitrag zur Wiedervernetzung von Wildlebensräumen.

Gleichzeitig sind die Autofahrer angehalten, ihre Fahrweise auf neuralgischen Streckenabschnitten mit zu erwartendem Wildwechsel anzupassen. Der ADAC fordert aber auch, bereits beim Straßenneubau die Bedürfnisse von Mensch und Tier zu berücksichtigen.

„Mobilität zu erhalten und auszubauen und gleichzeitig der heimischen Tierwelt Lebensräume zu erhalten, ist kein Widerspruch. Mit intelligenten baulichen Lösungen wie zum Beispiel Grünbrücken kann man Wildtieren eine Ausweichroute anbieten und so wesentlich dazu beitragen, die Zahl der Unfälle zu senken“, so ADAC-Präsident Peter Meyer.

Derzeit ermittelt eine gemeinsame Arbeitsgruppe aus den Bundesministerien für Umwelt und Verkehr aufgrund neuer Forschungsergebnisse die wirkungsvollsten Standorte für weitere Grünbrücken. Dazu stehen ca. 60 Millionen Euro aus dem Konjunkturprogramm II zur Verfügung.

Quelle: ADAC.de

Von Auto Nom

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