Vor langer Zeit herrschte in Indien eine Kobraplage. Da die Zahl der Schlangen immer mehr zunahm, hatte der britische Gouverneur eine geniale Idee. Er ließ eine Prämie für jede getötete Kobra zahlen, die bei den zuständigen Behörden abgeliefert wurde. Dies wiederum rief einen neuen Geschäftszweig hervor. Die Kobrazucht. Logisch, dass diese Prämie zeitlich begrenzt war und irgendwann wieder abgeschafft wurde. Der Effekt war, dass es in Indien mehr Schlangen gab, als je zuvor.

Diesen Kobra-Effekt scheint jetzt auch die Abwrackprämie hervor zu rufen. Das Institut für Wirtschaftsforschung hat jetzt in einer ersten Studie über die Abwrackprämie interessante Daten ermittelt.

Nach diesen Studien hätte ein groß Teil der Käufer, die die Prämie in Anspruch nehmen, in diesem Jahr ohnehin ein neues Auto gekauft, ob mit oder ohne den Zuschuß von 2.500,– Euro. So sind zwar die Bürger eindeutig im Vorteil, aber die Staatskasse unnötig belastet. Es ist die Rede davon, dass nur 5% der Käufe auf der Initiierung der Abwrackprämie beruhen könnten. Da die Zahlen nicht konkretisiert werden können aufgrund fehlender Daten, wird weiter geschätzt. 

Wenn man jedoch davon ausgeht, dass vielleicht "nur" 75 % der Käufer den Neuwagen, ob mit oder ohne Prämie ,erworben hätten, heißt das ja, dass 7.500 Euro ausgegeben wurden, die ohne die Prämie nicht angefallen wären. Lediglich bei einem von vier Käufen wäre der gewünschte Effekt erreicht worden, was nicht im Sinne der Erfinder und Steuerzahler liegen kann.

Fast zwingend logisch ist, dass diejenigen, die sich ein neues Auto kaufen, woanders sparen. Sei es am Urlaub, den neuen Möbeln oder anderen Dingen. Dis Diskussion über Sinn oder Unsinn der Abwrackprämie wird noch lange andauern. Wenigstens bis zu dem Zeitpunkt, wo konkrete Zahlen vorliegen und dann ist daran auch nichts mehr zu ändern.