Fr. Mrz 29th, 2024

 

Die vom Bundeskartellamt geforderte Stärkung des Wettbewerbs auf dem deutschen Kraftstoffmarkt ist nach Ansicht des ADAC geeignet, wettbewerbshemmende Strukturen des Kraftstoffmarkts aufzubrechen. So ist es richtig, den Einfluss der marktbeherrschenden Mineralölkonzerne zu beschränken. Am Zug ist laut Automobilclub jetzt der Bundeswirtschaftsminister. Er ist gefordert, alle Optionen für schärfere Regeln auf dem Kraftstoffmarkt zu prüfen und auf den Tisch zu legen. Von besonderer Bedeutung sind nach Meinung des ADAC die freien Tankstellen. Sie spielen für einen funktionierenden Wettbewerb eine herausragende Rolle. Ihre Preispolitik hat maßgeblichen Einfluss auf die gesamte Preisbildung an den Tankstellen.
Aufgrund vorliegender eigener Daten kann sich der ADAC auch dem Vorwurf des Kartellamts an die Mineralölkonzerne anschließen, dass bei steigendem Rohölpreis die Kraftstoffpreise sehr schnell nachziehen. Bei rückläufigem Ölpreis dagegen geben die Preise an den Zapfsäulen sehr viel langsamer nach.  So sank der in Euro umgerechnete Preis für Rohöl der Sorte Brent seit Anfang April bis heute um acht Prozent, der Preis für einen Liter Super E10 fiel im selben Zeitraum um nur ein Prozent. Trotz des zu berücksichtigenden hohen Steueranteils bei Benzin ist dies laut ADAC ein krasses Missverhältnis.
 
Staatliche Eingriffe in die Preisbildung wie in Österreich oder Australien könnten nach Ansicht des Clubs auch zu Nachteilen für die Autofahrer führen und müssen deshalb sorgfältig geprüft werden. Dürfte es – wie im Nachbarland Österreich üblich – ab 12 Uhr mittags keine weiteren Preisanhebungen geben, müsste man allen Autofahrern raten, stets kurz vor 12 Uhr zu tanken, da Kraftstoff zu keinem Zeitpunkt des Tages günstiger wäre.
Neben der Aufsicht durch das Kartellamt führt nach Meinung des ADAC auch das preisbewusste Tankverhalten der Autofahrer zu einer Stärkung des Wettbewerbs. Dies unterstützt der Club durch regelmäßige Preisinformationen und Verbraucheraufklärung unter www.adac.de/tanken. So zeigt etwa die ADAC Untersuchung aller durchschnittlichen Tageskraftstoffpreise des Jahres 2010, dass der Preisunterschied zwischen dem günstigsten (Sonntag) und dem teuersten Wochentag (Freitag) 3,4 Cent bei Benzin bzw. 3,7 Cent bei Diesel je Liter beträgt. Autofahrer, die diese Informationen nutzen, sparen nicht nur bares Geld, sondern erhöhen auch den Preisdruck an den Zapfsäulen.
 
Quelle: ADAC.de

Von Auto Nom

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